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Canaiolo

Der Sangiovese des 18. Jahrhunderts hieß Canaiolo. Genetisch besteht zwar keine direkte Verwandtschaft zwischen den beiden roten italienischen Rebsorten, aber so, wie heute „das Blut des Jupiter“ (die Bedeutung des Wortes Sangiovese) die wichtigste Rebsorte Mittelitaliens und insbesondere der Toskana ist, war das der Canaiolo in früheren Zeiten. Bis zum Anfang des 14. Jahrhunderts zurück lässt sich seine Geschichte urkundlich belegen, durchaus plausible Thesen vermuten seinen Anbau – oder den seiner Vorgänger – sogar schon zu etruskischen Zeiten.

Im 18. Jahrhundert war der Canaiolo auf jeden Fall die meistangebaute Rebsorte der Toskana. Für den Pionier des modernen Chianti, Baron Bettino Ricasoli, war er wichtiger Bestandteil der Cuvée. Seine Aufgabe: Im fertigen Blend mit seinem samtigen und fruchtbetonten Wesen die Tannin-Kanten der Leitsorte Sangiovese zu glätten. Genau so, wie das der Merlot mit den deutlich ruppigeren Tanninen des Cabernet Sauvignon im klassischen Bordeaux-Blend macht. Seine tiefdunklen, violett blauen Trauben – die Sorte wird nicht umsonst in einigen Regionen Canaiolo Nero (also schwarz) genannt – bringen zudem eine tiefere Farbe in den Chianti. Sortenrein ausgebaut ist der Canaiolo dagegen nur selten zu finden. Der ihm eigene leichte Bitterton wirkt dann schnell zu penetrant, da müssen also Spezialisten ran.

Canaiolo gilt eher ertragsschwach, dafür aber als recht robust gegenüber den meisten Pilzinfektionen und auch die gelesenen Beeren sind bemerkenswert fäulnisresistent. Das prädestiniert die Sorte auf für das Governo-Verfahren, bei dem wie beim Strohwein ein Teil der Trauben zur Mostkonzentration vor dem Pressen getrocknet wird. Wie nahezu alle Sorten der Kelterrebe Vitis Vinifera ist Canaiolo allerdings anfällig für den Befall durch die Reblaus. Und im Gegensatz zu vielen heute gebräuchlicheren Sorten reagiert er eher unwillig auf das Pfropfen auf Unterlagsreben. Der Grund dafür, dass die ausgesprochen lange Erfolgsstory der Sorte im 19. Jahrhundert schließlich nach und nach ihr Ende fand. Heute sind nur noch rund 1.000 Hektar mit Canaiolo bestockt – sie verteilen sich neben der Toskana auf ganz Mittelitalien und Sardinien.

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