Baga
Mit dem richtigen Training spielt die Baga problemlos in der Rotwein-Championsleague. Weshalb sie unter den Winzern der Bairrada in den letzten Jahren immer mehr Fans gewonnen hat. Gut 7.000 Hektar sind es zurzeit, die mit der „Beere“ bestockt sind – mit nach wie vor steigender Tendenz. Außerhalb des Landes ist sie dagegen nicht zu finden. Jedenfalls, wenn man von gerade einmal einem Zehntel Hektar in Spanien absieht.
Ohne die passende Behandlung allerdings liefert die Baga oft zwar amtliche Mengen – die sind aber ebenso oft eher dünn und zuweilen auch alles andere als vollreif (a.k.a. „grün“). Also Weine, die allenfalls geeignet sind für die Rosé- oder Sektproduktion. Sicher kein Zufall, dass die Baga auch die Rebsorte des roséfarbenen portugiesischen Export- und Marketingschlagers Mateus ist.
Der Anbau in Atlantiknähe ist zwar prima für viel frische Brise und ausreichend Feuchtigkeit (und damit für Frische und Säure) – aber der viele Regen im Herbst wird auch schnell zu einem Problem. Denn die Baga ist ausgesprochen spätreifend und zudem anfällig für Botrytis und Schwarzfäule (dafür aber recht resistent gegen echten Mehltau). Mit der Vollreife wird’s deshalb zuweilen knapp.
Haut die aber hin, hat die Beere Potential für autochthone Weltklasse. Viel Farbe, Tannin und auch Alkohol bei kräftigem Köper zeichnen Baga-Weine aus. Typische Aromen sind Pflaume, Cassis, Kräuter, Olive und Tabak. Bessere Baga-Qualitäten benötigen eine gewisse Zeit der Flaschenreife, um die üppigen Tannine im Wein zu integrieren. Dafür haben sie dann auch ein ausgesprochen hohes Lager- und Alterungspotential.