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Bical

Bical ist eine weiße autochthone Rebsorte aus Portugal. Die wörtliche deutsche Übersetzung des Namens – Säuerling – wirbt allerdings nicht gerade in den allhöchsten Tönen für die Sorte. Eines ihrer Synonyme – Borrado das Moscas – bedeutet sogar Fliegendreck. Doch das bezieht sich nur auf die kleinen dunklen Punkte, die sich bei voller Reife auf den Beeren entwickeln. Bical liefert unkomplizierte, frische Alltagsweine, ist aber auch geeignet für den Ausbau im Barrique. Dann kann er auch komplexere Tropfen mit bemerkenswert hohem Alterungspotential hervorbringen.

Ein Großteil der jährlichen Bical-Produktion geht als Cuvée-Bestandteil in die Sektproduktion. Bei der dafür notwendige Säure wird der Bical nämlich tatsächlich seinem Namen voll und ganz gerecht. Auf den oft kalkhaltigen Böden im Bairrada, wo er sehr verbreitet ist, entwickelt er die besonders ausgeprägt. Darüber hinaus ist der Bical vor allem noch in den Regionen Dão, Beiras und Douro zu finden. Insgesamt wird Bical in Portugal auf etwas mehr als 1.000 Hektar angebaut.

Bical gilt als frühreifende Sorte mit eher kleinen Beeren und als anfällig für Botrytis, echten und falschen Mehltau. Seine Fruchtigkeit (Apfel, Pfirsich, tropische Früchte) macht den Bical aber auch für Stillweine interessant. Und zwar sowohl als Teamplayer in Cuvées als auch als sortenrein ausgebauter Einzelkämpfer.

Bical oder Bical Tinto ist auch eines der Synonyme für die in Portugal sehr verbreitete rote Rebsorte Touriga National. Genetisch hat die allerdings mit dem eigentlichen Bical rein gar nichts zu tun. Nach neueren DNA-Analysen ist Bical vielmehr das Ergebnis eines romantisch-wilden One-Night-Stands draußen in der freien Natur. Das stolze Elternpaar: eine Malvisa Fina und ein unbekannter Partner.

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