Brut
Auf einer Schaumweinflasche bedeutet Brut soviel wie trocken. Steht aber „Trocken“ auf der Flasche, dann ist der Sekt darin eben nicht das, sondern eine ganze Ecke süßer. Deshalb ist die deutsche Entsprechung zum Brut das Wort „herb“!
Alles klar? Nein? Dann nochmal von vorn: Brut ist die französische Bezeichnung für Schaumweine mit einem Restzuckergehalt (beziehungsweise einer Dosage) von unter 12 Gramm pro Liter. Der geschmackliche Eindruck ist trocken. Unterhalb von 6 Gramm heißt es dann Extra Brut. Der Geschmackliche Eindruck wäre entsprechend extra trocken. Die beiden deutschen Begriffe tauchen aber auch auf Sektflaschen auf. Sie bezeichnen allerdings deutlich höhere Zuckergehalte. Extra trocken bedeutet 12 bis 17 Gramm Zucker, Trocken sogar 17 bis 32 Gramm. Nur bei Schaumweinen wohlgemerkt. Das liegt tendenziell daran, dass man Schaumweine früher sehr süß getrunken hat und je trockener sie wurden, desto mehr Begriffe musste man für das trocken erfinden. Daher Dry, Extra Dry, Brut, Extra Brut … Bei Stillweinen sind die Werte natürlich wieder völlig anders. Das ist zwar weder übersichtlich noch logisch oder verbraucherfreundlich, dafür macht’s aber die industriellen Produzenten von Schaumweinen glücklich. Put the blame on the EU-Weinmarktverordnung von 2009.