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Flaschenvarianz

Wenig bringt in einer Runde von Weinfreunden so schnell so viel Leben in die Bude, wie die Frage nach dem geeigneten Flaschenverschluss. Die Flaschenvarianz, die Weine unter Naturkorken nach einem gewissen Zeitraum der Lagerung zeigen, ist dann ein gern vorgebrachtes Argument der Befürworter alternativer Verschlüsse. Gemeint ist damit, das zwei Flaschen ein und desselben Weins durchaus deutlich unterschiedlich schmecken können.

Eine Verunreinigung des Korkens (und damit des Weins) mit Trichloranisol, kurz auch TCA a.k.a. Korkschmecker ist dafür eine häufige Ursache. Aber auch Weine, die von dieser ewig währenden Quelle für Frustration verschont bleiben, können sich aus zwei unterschiedlichen Flaschen durchaus recht verschieden präsentieren. Und zwar je älter sie sind, desto unterschiedlicher. Bei nicht identischen Lagerbedingungen (Temperatur, Licht) liegt das auf der Hand. Aber selbst bei einer ungeöffneten Originalkiste eines – sagen wir einmal – 20 Jahre lang perfekt gelagerten Weins ist es extrem unwahrscheinlich, dass sich alle Flaschen noch absolut gleich präsentieren.

Denn eines ist klar: Auf lange Strecke machen sich selbst kleinste Unterschiede Dichtigkeit des Naturstöpsels deutlich bemerkbar. Ein auch nur minimal höherer Gasaustausch summiert sich so über die Jahre zu einem deutlichen Reifeunterschied. Bordeauxfreunde, die sich eine ganze Kisten ihres Lieblingsstoffs zugelegt haben, um den Verlauf der Reifung bis hin zur perfekten Moment zu beobachten, können da ein – nicht selten trauriges – Lied von singen. Nicht alle Flaschen reifen optimal. Die sich so ergebende Varianz ist aber auch ein Grund, weshalb Angaben zum —>Trinkfenster stets nur eine nicht verbindliche Schätzung sein können.

Doch selbst bei Weinen, die mit einem alternativen Verschluss mit konstanten Dichteigenschaften verschlossen sind, können Flaschenvarianzen entstehen. Der Kronkorken, mit dem viele Pet Nats verschlossen sind, ist zwar absolut gasdicht – aber Pet Nat wird zu einem Zeitpunkt in die Flasche gefüllt, an dem die Gärung noch nicht abgeschlossen ist. Die läuft dann in der Flasche weiter – und zwar meist mit einem wilden Mix daran beteiligter Hefen a.k.a. Spontangärung. Die Wahrscheinlichkeit für Flaschenvarianzen ist deshalb auch hier recht hoch.