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Ondenc

Genau wie der Mauzac ist auch der Ondenc eine alte, autochthone weiße Rebsorte aus dem Südwesten Frankreichs. Unter diesem Namen ist die Sorte insbesondere im Gaillac bekannt, einem etwas aus dem Scheinwerferlicht geratenen Anbaugebiet, das aber zu den ältesten Weinbauregionen in Frankreich überhaupt zählt.

Während der ersten großen Reblauswelle erfreute sich der Ondenc im Südwesten kurze Zeit großer Beliebtheit – galt er doch als merklich widerstandsfähiger gegenüber dem Schädling als der in der Region eigentlich weiter verbreitete Mauzac. Doch konnte dieser Vorteil seine anderen Nachteile auf Dauer nicht aufwiegen. Denn Ondenc ist früh reifend – und damit empfindlich gegen Spätfrost. Darüber hinaus ist er auch anfällig für Botrytis (die vor Erreichen der physiologischen Reife der Trauben auch Graufäule genannt wird) sowie für Oidium und Peronospora. Sicherlich ein Grund dafür, dass sein Anbau etwas aus der Mode gekommen ist – obwohl die Sorte unter guten Bedingungen als ertragreich gilt. Dafür muss Ondenc aber auf windexponierten und damit gut trocknenden Lagen angebaut werden.

Neben dem Gaillac findet sich in der Ondenc in den Regionen um Bergerac und Bordeaux. Er liefert Weine von mittlerem Alkoholgehalt und eher neutralem Charakter, weshalb er auch als besonders gut geeignet für die Herstellung von Destillaten gilt. Spät gelesen eignet er sich auch für die Produktion von Süßweinen. Unter dem Namen Irvine’s White hat er sich seit Ende des 19. Jahrhunderts aber auch im australischen Anbaugebiet Victoria etabliert. Dort wird er vor allem zur Produktion von Grundweinen für die Versektung angebaut.

Der Ursprung des Ondenc ist nicht eindeutig geklärt. DNA-Untersuchungen belegen aber eine Eltern/Nachkommen-Beziehung mit der Sorte Roussette d’Ayze aus den Savoyen. Angesichts der großen räumlichen Distanz der beiden Verbreitungsgebiete ist das eher überraschend. Urkundlich erwähnt wird die Sorte erstmals 1783. Von der ursprünglich großen Verbreitung (fast 1.600 Hektar im Jahr 1958) ist nicht viel geblieben. 2008 waren gerade noch einmal 10 Hektar mit Ondenc bestockt. Die Rückbesinnung auf alte, autochthone Rebsorten, insbesondere im Gaillac eingeleitet von Bewahrern alter Sorten wie Robert und Bernard Plageoles und weitergeführt von freigeistigen Weinmachern wie Patrice Lescarret, hat ihn in den letzten Jahren aber wieder etwas mehr Aufmerksamkeit beschert.