Grenache (a.k.a. Garnacha)
Die Grenache ist der Teamplayer in den globalen Rebsorten-Charts. Sie gehört zu den zehn meistangebauten roten Rebsorten der Welt – sortenrein als Solistin ist sie angesichts ihrer Verbreitung trotzdem eher selten zu finden. Mit Grenache Blanc und Gris existieren eine weiße und eine roséfarbene Variante, doch fast immer ist Grenache Noir gemeint (a.k.a. Garnacha Tinta), wenn nur schlicht von Grenache die Rede ist.
Ihren Ursprung hat die Grenache vermutlich in Aragonien im Nordosten Spaniens. Unter dem Namen Garnacha/Garnatxa wird sie dort schon 1513 das erste Mal urkundlich erwähnt. Eine alternative Herkunfts-These beruft sich auf eine Erwähnung aus dem Jahr 1549 auf Sardinien. Dort ist sie unter dem Namen Cannonau auch heute noch die wichtigste rote Sorte.
Ihre genaue Herkunft ist trotz erster DNA-Untersuchungen bis heute nicht eindeutig geklärt. Genetische Beziehungen bestehen aber zu Sorten wie Airén oder Verdejo – was dann eher für den Ursprung in Spanien spricht.
So oder so – heute ist die Grenache in praktisch allen weinbauenden Mittelmeerländern bis hin nach Israel verbreitet, dazu in Australien und in den heißen Gebieten Kaliforniens. Ihre recht große Widerstandsfähigkeit gegen Dürre macht sie für den Anbau im Süden besonders geeignet. Allein in Frankreich wächst sie auf über 78.000 Hektar, weltweit sind es rund doppelt so viel. An der Rhône, in der Provence und im Languedoc ist sie eine bewährte Position in vielen Cuvee-Mannschaftsaufstellungen.
Grenache ist eine eher tanninarme Rebsorte. Das sorgt helle Farbe und oft für eine frühe Trinkbarkeit und je nach dem für wenig Schutz gegen Oxidation. Statt Gerbstoffen liefert die Grenache aber viel Frucht (Kirsche, Brom- und Blaubeere) – und mindestens genau so viel Alkohol. Sortenrein ausgebaut, kann der auch schon mal 15 bis 16 Prozent betragen. Sicherlich auch ein Grund dafür, weshalb man der Grenache in Rotweinen oft einen tanninreichen Verschnittpartner an die Seite stellt. —> Syrah in Frankreich beispielsweise oder Tempranillo in Spanien. Dass es auch große reinsortige Grenache gibt, zeigt das legendäre Château Rayas und manch anderer reinsortiger Châteauneuf-du-Pape aus Grenache. Bei diesen alterungswürdigen Weinen sind das Zusammenspiel zwischen Rebe, Rebalter und Terroir besonders entscheidend.