Touriga National
Die zweite Hälfte ihres Namens trägt die rote Rebsorte Touriga National völlig zurecht. Sage und schreibe 341 verschiedene, größtenteils autochthone Rebsorten sind in Portugal zum Anbau zugelassen. Die bedeutendste (wenn auch nicht meistangebaute) ist ganz sicher die Touriga National. Schließlich ist sie die hochwertigste Sorte für Portugals wichtigen Beitrag zum weltweiten Allstar-Team der Weinklassiker – dem Portwein.
Dementsprechend ist das Herzstück der über 12.000 Hektar portugiesischer Anbaufläche heute das Douro-Tal, in dem das vinologische Weltkulturgut produziert wird. Touriga National wird aber nicht nur zur Produktion von Port verwendet, sondern auch für viele rote Cuvées des Landes. Auch reinsortig wird die Sorte heute vinifiziert – auch in vielen anderen Anbaugebieten. In ihrer mutmaßlichen Ursprungsregion – dem Dão – waren vor der Reblaus-Katastrophe sogar rund 95 % der Anbaufläche mit Touriga National bestockt – heute sind es noch rund 5 %. Aber auch im Alentejo, an der Algarve, im Tejo und der Peninsula de Subútal ist sie zu finden.
Die Sorte entwickelt sich klein und recht dickbeerig. Dadurch ist sie zwar gut an eine trocken-heiße Umgebung angepasst – aber auch eher ertragsschwach. Sie liefert dunkle, tanninreiche Weine mit viel Alkohol und gut balancierter Säure. Die Aromatik ist geprägt von dunklen Früchten wie Schwarzkirschen oder reifen schwarzen Johannisbeeren und einer balsamischen Würze. Auch Lakritznoten oder eher florale Töne gelten als typisch. Durch das reichliche Tannin besitzen Weine aus der Touriga auch ein ausgesprochen hohes Lagerpotential.
Außerhalb Portugals spielt die Sorte praktisch keine Rolle. Nur in den USA und Südafrika sind gerade einmal etwas mehr als jeweils 100 Hektar Fläche verzeichnet.