Maische
Maische verhält sich zum Most, wie die Rindfleischsuppe zur -Brühe. Solange sich noch Trauben, Stengeln und Stielen beim Saft der Weintrauben befinden, ist‘s Maische. Wenn die Feststoffe durch Abziehen oder —>Filtration vom Saft getrennt wurden, handelt es sich um Most. Wann diese Trennung stattfindet, lässt sich pauschal nicht sagen. Den Prozess, der bis dahin abläuft, nennt man —>Maischegärung, seine Dauer —>Maischestandzeit. Ihre Länge hängt von der Rebsorte, der Art des gewünschten Weines und nicht zuletzt auch der Philosophie des Winzers ab.
Maischen finden sich aber auch in anderen Bereichen der Produktion von alkoholischen Getränken. Man unterscheidet dort zwei Arten: die Obstmaische und die Getreidemaische. Die Obstmaische dient genau wie beim Wein dazu, in den Früchten vorhandenen Zucker in Alkohol umzuwandeln. Sei es, um daraus Obstweine herzustellen, oder sei es als Zwischenschritt für die Produktion von Obstbränden.
Die Getreidemaische beim Brauen von Bier oder beim Brennen von Korn oder Whisky hat ein anderes Ziel. Bei ihr sollen die Kohlenhydrate, die im Getreide in Form von langen Stärkemolekülen vorliegen, nämlich erst einmal in Zucker aufgespalten werden. Das geschieht mit Hilfe von im Getreide vorhandenen natürlichen Enzymen. Ohne die ginge nix in Sachen Alkohol. Mit Stärke selbst können Hefen nämlich so viel anfangen wie der Boomer mit Tic Toc – gar nix. Was man auch gut an der Tatsache erkennen kann, um wieviel problemloser und länger sich Getreide lagern lässt als Obst.